Montag, 14. Januar 2013

Wasser - warum & wofür?

Am Konfitag zum Thema "Taufe" hatte eine Konfigruppe die Aufgabe, sich Szenen mit Wasser zu überlegen und diese darzustellen. Dabei ist eine Reihe von Bildern entstanden, die sich auf unterschiedliche Art und Weise auf die Taufe beziehen lassen. Hier eine Auswahl der Bilder mit "Erklärungsversuchen":
  
   
Der Mensch braucht Wasser zum Trinken, sonst verdurstet er. Das heißt: Wasser ist Leben! Und Leben ist das, was die Taufe verheißt - und zwar über den Tod hinaus!
Desweiteren gilt: So wie der Körper ohne Wasser vertrocknet (über 70% bestehen aus Wasser), so kann auch die Seele vertrocknen, wenn ihr die geistige Nahrung fehlt. Wenn Gott in den Psalmen als "Quelle des Lebens" bezeichnet wird, geht es nicht nur um die Einsicht, dass alles Leben im Willen Gottes gründet, sondern auch darum, dass Gott durch sein Wort, seinen Geist und seine Liebe unser Leben stärkt. Im Evangelium nach Johannes spricht Jesus: "Wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten."

Wasser schenkt Kraft, Stärke und Wachstum.
Es bringt Pflanzen zum Blühen und lässt reiche Frucht wachsen.
Wenn wir ein Kind taufen, verbinden wir damit die Bitte, dass Gott es wie eine zarte Pflanze schützt, pflegt und stärk. Es soll sich frei von Ängsten und Zwängen entfalten können und seine Begabungen entfalten.
Es soll sein "wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit" (Ps 1; "Frucht bringen" meint die Entfaltung von Gaben und Fähigkeiten im Geist der Nächstenliebe)

Wer im Garten arbeitet, bekommt schmutzige Hände. Im übertragenen Sinn gilt das auch für böse Verhaltensweisen. Wer einem Menschen Unrecht tut, macht sich damit die "Hände schmutzig".
In der Taufe werden die Hände wieder sauber gewachsen (Schuld wird vergeben) - um sie danach aber auch sauber zu halten!
Eine Dusche erfrischt! Sie befreit von Schmutz und Schweiß und gibt einem das Gefühl wieder "neu" zu sein (anders als auf dem Foto sollte man zum Duschen jedoch keine Klamotten tragen).
Die Taufe verheißt die Gabe des Geistes, der "neu" macht und einen "sauberen" Neuanfang schenkt (Tit 3,5: Taufe als "Bad der Wiedergeburt"). Diesen Neuanfang versinnbildlicht das weiße (= reine) Taufkleid, das früher jeder Täufling getragen hat.  
Wer sich als getaufter Christ dennoch "schmutzig" fühlt, darf darauf vertrauen, dass Gott ihm jederzeit einen neuen Anfang schenkt, wenn er bereit ist, zu vergangenen Fehlern zu stehen.



Mit Wasser kann man einem Menschen den Kopf waschen. Allerdings geht das auch ohne Wasser. Johannes der Täufer zum Beispiel hat den Menschen ganz kräftig den Kopf gewaschen, indem er ihnen ihre Falschheit vorgeworfen hat. Erst wenn sie ihre Fehler bereuten und die Absicht zur Umkehr hatten, wurden sie getauft.
Da allerdings auch ein getaufter Mensch immer wieder Fehler begeht, gilt es, auch nach der Taufe selbstkritisch zu bleiben (und sich hin und wieder den Kopf waschen zu lassen).
  
"Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?" (Lk 3,7; aus der Bußpredigt des Täufers).


Dieses Bild hat mit der Taufe recht wenig zu tun (außer, dass der Mensch biblisch als ein Gefäß Gottes gesehen wird, das hin und wieder der Reinigung bedarf).


Aber es ist einfach schöööön, unseren Konfis beim Abwasch zuzusehen!!!


Wasser macht Spaß! Ob beim Planschen im Pool oder bei der Schneeballschlacht wie hier im Pfarrgarten mit den letzten Resten des vorweihnachtlichen Wintereinbruchs.
Die Zusage der Taufe, in Gott einen liebenden und fürsorglichen Vater zu haben, soll die Last der Sorgen nehmen und zu dankbarer Lebensfreude befreien.
  
  
Häh??? Sollen das Schiffbrüchige sein, die durchs Wasser schwimmen? Oder Menschen, die sich in der Wüste verirrt haben und am Verdursten sind? - Keine Ahnung! Aber beide Möglichkeiten zeigen, dass Wasser als lebensbedrohende und lebenspendende Macht gesehen werden kann. Die Taufe vereint beide Aspekte in sich (Wasser als Symbol der inneren Reinigung / Stärkung + Wasser als Symbol der Bedrohung durch Schuld und Tod, aus der Gott befreit - siehe nächstes Bild).
  
Wasser ist eine Todesmacht. In Wasser ertrinken Menschen, und Fluten haben schon ganze Städte zerstört (Sintflut).

Wenn in den Psalmen ein Mensch klagt, dass er in "tiefe Wasser" geraten ist, sieht er sich in Todesgefahr.   

Dementsprechend bedeutet die Rettung aus dem Wasser die Rettung zum Leben. Sie kann auch symbolisch für Geburt und Wiedergeburt stehen.
Das Unter- und Auftauchen bei der Taufe (wie in manchen Gemeinschaften praktiziert), nimmt den Weg vom Tod ins Leben symbolisch vorweg: Am Ende wird uns Gott aus dem Wasser ziehen (= vom Tod erretten) und mit dem "ewigen Leben" beschenken (Nach Paulus sind wir mit der Taufe in den Tod Jesu getauft worden, um wie er am Ende aufzuerstehen).
   
Auch darauf sind unsere Konfis gekommen: Mit Wasser kann man taufen! Sehr schön!!!
(Wobei sie hoffentlich wissen, dass Wiedertaufen verboten sind).

Das Foto zeigt eine nachgestellte Taufe über dem Taufstein der KinderKirche, 
der mit Grundschülern und Grundschülerinnen im "Jahr der Taufe" entstanden ist.
"Was ist die Taufe? Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasst und mit Gottes Wort verbunden." 
(aus Luhters kleinem Katechismus)

Und "Gottes Wort" begegnet in der Bibel, die voller Wassergeschichten steckt, die symbolbildend auf die Taufe gewirkt haben (Sintflut, Mose am Schilfmeer). 


Willkommen an Bord: 

Wer getauft ist, gehört zur Kirche und ist damit Teil der Mannschaft "im Schiff, das sich Gemeinde nennt".



Abschlussfoto: Unsere Konfis mit ihren Ideen.

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